19. Januar 2015: Interviewtermin beim Putzkräftevermittler „Helpling“ in Berlin

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Es zeigt sich mal wieder, welche Vorteile ein persönlicher Besuch gegenüber einem Telefoninterview hat. „Helpling“ ist ja eine der Plattformen, denen vorgeworfen wird, sich an den Provisionen zu bereichern und ansonsten die Hände in den Schoß zu legen. Einmal in eine App investiert, und gut ist. Was ich gesehen habe: 200 festangestellte Computer-Nerds unterschiedlichster Nationalität, alle sehr jung, die verteilt auf viele, viele Räume emsig am Projekt „Helpling“ arbeiten. Eine Abteilung betreut die Putzkräfte, eine die Kunden, mehrere optimieren die Website, noch mehr brüten über Werbeideen und und und. Lediglich die „Abrechnung“, also die Abteilung, die sich früher um Stundenzettel, Lohnabrechnungen und Rechnungen gekümmert hat, ist so gut wie nicht vorhanden. Ich erinnere mich an das, was der Trendforscher Peter Wippermann mir beim Interview im vergangenen Jahr gesagt hatte: „Die Verwaltung wird in Zukunft völlig wegfallen“. Bei Helpling sind dafür neue Arbeitsplätze für Programmierer geschaffen worden. Ob die sich irgendwann selbst wegprogrammieren, bleibt abzuwarten. Was ich gesehen habe, ist jedenfalls definitiv keine Briefkastenfirma.

5 Antworten

  1. LeChuck
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    Was genau hat „Helping“ mit der Sharing Economy zu tun?

  2. Caroline Michel
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    Vielen herzlichen Dank für diese Frage! Laut Definition gehört es nicht nur dazu, sondern ist ein Musterbeispiel. Bei der Sharing Economy geht es um die „zeitweise Überlassung von Gegenständen, Wissen, Arbeitskraft und und und“. Und in diesem Sinne gehören auch Putzkräftevermittler wie Helpling dazu. (Ich wollte das noch in meinen Beitrag „Mein Kampf mit der Definition“ einfügen, bin aber bisher noch nicht dazu gekommen.) Aber die Frage ist durchaus berechtigt! Auch ich habe das Interview mit Benedikt Franke, einem der Helpling-Gründer, mit der Frage eröffnet: „Wer teilt denn hier was mit wem?“

    Hier seine Antwort als mp3 (sorry, hier in der Kommentarebene kann ich anscheinend keinen Player einbauen)

    http://www.caroline-michel.de/wp-content/uploads/2015/01/Franke-Teilen.mp3

  3. LeChuck
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    vielen Dank für Ihre Antwort!

    Ich muss gestehen, dass ich die Antwort Benedikt Franke nicht so ganz verstehe.

    Ich verstehe die Sharing-Economy so, dass hier Privatpersonen Gegenstände, Wissen, Arbeitskraft usw. teilen. Ich teile meine private Wohnung über AirBnB oder nutze mein Auto gemeinsam mit anderen Privatpersonen. Das Ganze wird dann von kommerziellen Plattformen und in der Regele mit Hilfe des Netzes koordiniert. Aber „Helping“? Da lässt man sich halt eine Putzfrau kommen und zahlt dann dafür. Naja. Oder ist es so, dass man sich dann die Putzfrau teilt mit z.B. seinen Nachbaren? Dann würde es natürlich tatsächlich wieder Sinn machen von der Definition her…

  4. Caroline Michel
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    Ja, so verstehen die sich. Und die Putzkräfte wiederum teilen ihre Zeit. Wie gesagt: Ich hab da auch so meine Probleme mit der Definition. Sobald ich kann werde ich das ausführliche Interview mit Professor Daniel Veit von der Uni Augsburg abhören, abtippen und dann seine Meinung dazu hier veröffentlichen.
    Es gibt übrigens auch Experten, die sagen, es handele sich bei der Sharing Economy einfach um neuartige Marktplätze für neuartige Güter, Dienstleistungen und Ideen. Und das mit dem „Teilen“ sei nicht allzu wörtlich zu nehmen.

  5. Bert
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    Guten Tag, der Helpling-Unternehmer Benedikt Franke spricht hier über die Vermittlung von „Reinigungs-Unternehmern“.
    Die Putzfrau und der Putzmann machen also als selbständige Unternehmer bei anderen Leuten sauber.
    Während die Helpling-Bosse sehr viel Geld als Vermittler-Unternehmer & Geschäftsleute verdienen, krebsen die putzenden
    Putz-Unternehmer am unteren Rand der Einkommenspyramide herum. Für selbständige Unternehmer ist in Wahrheit das
    hier erhaltende Stunden-Entgeld eigentlich ein Witz. Die Unternehmer agieren hier als Minilohn-Empfänger – und all das wird von den Helpling-Chefs schöngeredet.
    Eine Reportage zu diesem Thema zeigte dies auch sehr konkret: ZDF 37 Grad – anzuschauen auf der entspr. Homepage.
    Meiner Meinung nach wird der Geld-Faktor bei diesem Mini-Unternehmer-Job viel zu wenig thematisiert. Es findet eher eine sanfte Verdummung statt.

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